FAQ



Gut informierte Patienten können zu einem aktiven Umgang mit der Erkrankung und zur optimalen Therapie finden.

Als Hilfestellung finden Sie deshalb hier wichtige Fragen und Antworten zu Acne inversa auf einen Blick:

Nein, Acne inversa ist nicht ansteckend. Obwohl sich die Anzeichen auf der Haut äußern, handelt es sich eigentlich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung. Das bedeutet, dass die Erkrankung mit einer Fehlfunktion des Abwehrsystems verbunden ist.1,2,3

Es gibt zwar kein Heilmittel für AI, aber mit einer geeigneten Therapie kann man die Symptome in den meisten Fällen unter Kontrolle bringen. Nicht alle Fälle sind progressiv (d. h. die Krankheit verschlechtert sich nicht zwangsläufig im Verlauf der Zeit). Eine zu späte oder falsche Behandlung kann aber zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, weswegen eine geeignete Therapie für den Krankheitsverlauf überaus wichtig ist.2,4

Acne inversa tritt bei jedem Betroffenen ganz unterschiedlich auf. Sie hat meist einen schubhaften Verlauf. Das bedeutet, dass es Zeiten geben kann, in denen die Hautveränderungen kaum oder gar nicht sichtbar und spürbar sind. Dann kann es wieder zu einem Krankheitsschub kommen, in dem die Symptome ganz deutlich zu bemerken sind und neue Hautveränderungen verstärkt auftreten. Wann und wie häufig diese Schübe auftreten, ist bei jedem Betroffenen anders und kann nicht vorhergesagt werden.1,2,5

Leider gibt es kein Heilmittel für Acne inversa. Obwohl die medizinische Forschung eine Verbindung zwischen Acne inversa und Rauchen nachweisen konnte, ist noch nicht geklärt, ob Rauchen zu AI führt oder ob AI (und damit verbundene Erkrankungen wie Depressionen) dazu führt, dass die Patienten mit dem Rauchen beginnen.1,3 Der Verzicht auf das Rauchen kann aber Ihre Gesundheit im Allgemeinen verbessern; lassen Sie sich beim Aufhören gegebenenfalls von einem Arzt unterstützen.

Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit AI ein höheres Krebsrisiko haben als die Allgemeinbevölkerung. Das Rauchen von Zigaretten wurde hier jedoch nicht berücksichtigt.1

Acne inversa kann sich unbehandelt verschlimmern und zu irreversiblen Schäden, wie Fistelbildung und Vernarbungen führen.

Mögliche Therapieziele können sein: Schmerzlinderung, Gewinn von Lebensqualität, neue Schübe verhindern, weitere Ausbreitung der Erkrankung stoppen und Beschwerdefreiheit. Die Therapieziele können individuell verschieden sein. Sie sollten diese mit Ihrem Facharzt festlegen und verfolgen.

Es konnte noch nicht nachgewiesen werden, ob Acne inversa Ursache für oder Auswirkung von Adipositas (Fettleibigkeit) ist. Forschungsarbeiten belegen, dass AI mit Übergewicht in Zusammenhang steht und dass der Schweregrad der Erkrankung mit dem Übergewicht zunimmt.1,2 Überschüssiges Gewicht zu verlieren, wirkt sich aber positiv auf den gesamten Gesundheitszustand und die Lebensqualität aus. Auch beim Abnehmen können Sie sich von einem Arzt unterstützen lassen.

Wissenschaftler konnten eine genetische Verbindung bei Acne inversa nachweisen. Das bedeutet, dass das Risiko an AI zu erkranken höher ist, wenn bereits ein Verwandter an der Krankheit leidet. Studien zufolge haben rund 30 % der Patienten in ihrer Verwandtschaft zumindest ein weiteres Familienmitglied, das ebenfalls von AI betroffen ist.1

Jeder Patient mit Acne inversa erlebt die Erkrankung anders und kann folglich an jeweils unterschiedlichen Aktivitäten teilnehmen. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt darüber, welche Sportarten für Sie persönlich geeignet sind.

Die Therapie von Acne inversa kann nicht speziell mit Kleidung unterstützt werden. Bitten Sie Ihren Hautarzt, Sie in Bezug auf die erkrankten Stellen und die Schwere der Erkrankung zu beraten. Baumwolle und lockere Kleidungsstücke sind gegenüber synthetischer Wäsche, Wolle oder enger Kleidung meist zu bevorzugen.

Die Anwendung von lokalen Hautdesinfektionsmitteln kann den Geruch der durch Acne inversa verursachten Läsionen reduzieren. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt nach den vorhandenen Möglichkeiten.

Nein, es gibt keinen allgemein anerkannten diagnostischen Bluttest für Acne  inversa.



Referenzen

  1.  Jemec G. Hidradenitis Suppurativa. N Engl J Med. 2012; 366:158-64.

  2. Zouboulis CC, Tsatsou F (2012) Disorders of the apocrine sweat glands. In: Goldsmith LA, Katz SI, Gilchrest BA, Paller AS, Leffell DJ, Wolff K (eds) Fitzpatrick’s Dermatology in General Medicine. 8th ed, McGraw Hill, New York Chicago, pp 947-959.

  3. The British Association of Dermatologists. Hidradenitis Suppurativa. Available at: http://www.bad.org.uk/for-the-public/patient-information-leaflets/hidradenitis-suppurativa/. Updated June 2013. Accessed August 17, 2015.

  4. Collier F., Smith R., Morton C. Diagnosis and management of hidradenitis suppurativa. BMJ. 2013; 346:f2121.

  5. Mayo Health Clinic. Hidradenitis Suppurativa. Available at: 2013 http://www.mayoclinic.com/health/hidradenitis-suppurativa/DS00818. Published April 9, 2013. Accessed August 17, 2015.